Haushaltung Bauers

Der Viehstand des Pfarrers Bauer in Großjena bestand aus einem Pferde, vier Kühen, einer Ziege, zwei Schweinen, zwei Kettenhunden, zwei Katzen, 13 Gänsen (drei davon alt), etlichen 50 Hühnern, darunter einigen Kapaunen, drei Paar Tauben. Doch beabsichtigte er, wie in den Vorjahren, noch eine alte Sau, Truthühner und einige Enten anzuschaffen. Zu seiner Freude hielt er sich noch “zwei Wachteln, die da schlagen, und ein Rotkehlchen, das überaus schön singet”. Wenn auch mancher Viehstand eines Landpfarrers größer gewesen sein mag, so reichte er doch für Bauer, der keine Kinder hatte, aus, wenn er auch den Sohn seines verstorbenen Bruders, seine Mutter und seine Schwägerin Biedermann in seinem Hause mit versorgte, und als Knecht Michael Grober und als Magd Marie Günther aus Markröhlitz ernähren mußte. (II, 540.)

Bauer betätigte sich nicht in der Weise als praktischer Landwirt, wie etliche seiner Amtsbrüder an anderen Orten, die den oft großen Grundbesitz der Pfarre selbst unter dem Pflug hatten. Aber das gute Beispiel, das sein Schwiegervater und er den Großjenaern in Obstbaumzucht und Gartenpflege gaben, ist nicht hoch genug anzuschlagen.