Nachrichten und Merkwürdigkeiten

Beinahe mehr Freude als an der hauptamtlichen Tätigkeit scheint Bauer an seinen Nebenbeschäftigungen gehabt zu haben, wozu ihm das Pfarramt reichlich Muße ließ.

Besonders lockend schien ihm die Aufgabe, Joh. Georg Fischers Priesterschaft, ein Werk über die Pastoren des Stiftsgebietes, zu verbessern. Trotz der vielfachen Aufmunterung dazu durch den Stiftssuperintendenten Dr. Friedrich Schultze, dem Naumburger Advokaten Grubner und umfangreicher Vorarbeiten, mußte er die Aufgabe wegen langer schwerer Krankheit Karl Gottlob Dietmann überlassen, der dann 1752 den ersten Band der “Priesterschaft im Kurfürstentum Sachsen” herausgab. Leider lohnte ihm Dietmann die mannigfache Unterstützung mit Undank und verehrte ihm nicht einmal ein Freiexemplar, so daß er betrübt schreibt, wie er sich Band V (1763), der die Pastoren unseres Gebiets behandelt, für 1 Taler 8 Groschen kaufen mußte. In fleißiger Arbeit versah er nun sein Handexemplar mit einer Unmenge von Notizen und Verbesserungen, die überaus wertvoll sind, wenn er auch, was er von Naumburg hinzufügt, meist kritiklos von dem Lügenchronisten Rauh übernommen hat. Das Buch kam nach seinem Tode in den Besitz des Zeitzer Geschichtsfreundes Archdiakonus Philipp und von diesem an den Landrat C. P. Lepsius.