Lebensabriß Bauers

Die Familie des Pfarrers Bauer in Großjena (1711 – 1783) stammte aus Eisenberg. Dort war ein Vorfahre, Georg Bauer, nach vorherigem Universitätsstudium Oberschulze gewesen. Sein Großvater, ein Zimmermann in Eisenberg, verheiratete sich mit Barbara Lautenschläger, deren Vater zunächst Bortenwirker im reußischen Oberlande, dann Schulmeister in Kleinjena, Wilsdorf und Roßbach war. Bauers Vater ließ sich als Zimmermann in Naumburg nieder und hatte erst ein Haus am Othmarsfriedhofe, dann an der Maußa. Der Vater seiner Mutter Anna Magdalena Knauth wohnte anfangs in Kleinwilsdorf, dann in Roßbach und wurde später Holzförster und Wiesenvogt in Naumburg.

Joh. Andreas Bauer erzählt in seinem ausführlich geschriebenen Lebenslaufe anschaulich von seiner Armut, von seinem Schulleben auf der Domschule und seinen Universitätsjahren. Als 29jähriger erlangte er die Stelle des Pfarrgehilfen (Substitut) beim Pastor Biedermann in Großjena. Dabei übernahm er gleichzeitig die Verpflichtung, die Tochter Rosina Sophie des alten Pastors zu heiraten. Es war das damals nichts Außergewöhnliches, und schon sein Schwiegervater hatte auf diese Weise das Pfarramt erlangt. Ein späterer Pastor Schoch bemerkt zu der Ehe, daß sie für Bauer nur Versorgungsanstalt war, da die junge Frau den bösen Grind (wohl eine Art Flechte) gehabt hätte. Bauer hat das Pfarramt 42 Jahre (von 1740 ab) innegehabt und starb 1783.